Unser Redebeitrag (16.12.2023) zum Tag der Behinderung

Im Rahmen des Tages der Behinderung haben wir vom autonomen Referat für Menschen mit Behinderungen und sonstigen Beeinträchtigungen einen Redebeitrag zusammen mit der antiableistischen Aktion am Bochumer Hauptbahnhof abgehalten. Vorgetragen von unserer Referentin Jenny.

Transkript:

Liebe alle,

meine Name ist Jenny.

Ich bin Studierende an der Ruhr Universität, Mitglied des Autonomen Referats für Menschen mit Behinderung und selbst schwerbehindert.

Der heutige Vorabend zum Tag der Behinderung erinnert uns daran, dass wir weiterhin für die Rechte und gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen kämpfen müssen.

Auch im universitären Kontext gibt es noch viel für Inklusion und Gleichberechtigung zu tun.

Unsere Universitäten sollten Orte des Wissens, Austauschs und vor allem der Inklusion sein.

Leider begegnen uns jedoch immer noch Barrieren, die den Zugang zu Bildung für Menschen mit Behinderungen erschweren.

Ein schockierendes Beispiel hierfür ist der fehlende barrierefreie Zugang zur Behindertentoilette im Beratungszentrum zur Inklusion Behinderter.

Ein Ort, der eigentlich Unterstützung bieten soll, ist selbst nicht für alle barrierefrei zugänglich.

Das ist ein direkter Verstoß gegen die Grundsätze der UN-Behindertenkonvention, die wir heute gemeinsam verteidigen.

Ein weiteres Hindernis sind immer wieder defekte Aufzüge auf dem Uni-Gelände, insbesondere im Beratungszentrum zur Inklusion Behinderter.

Dies beeinträchtigt nicht nur die Mobilität, sondern signalisiert auch, dass die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen nicht ausreichend berücksichtigt werden.

Eine inklusive Bildungsumgebung muss gewährleisten, dass alle Studierenden problemlos am akademischen Leben teilnehmen können.

Deswegen haben wir diesen Zustand in einem Brandbrief an das Rektorat der Ruhr-Universität zur Sprache gebracht.

Darüber hinaus stoßen Studierende mit Behinderungen auf unüberwindbare Hürden bei der Beantragung von Bafög über die Förderhöchstdauer hinaus.

Diese unmöglichen Anforderungen erschweren vielen Studierenden die finanzielle Unterstützung, die sie benötigen, um ihr Studium erfolgreich abzuschließen.

Deswegen stehen wir dafür ein, dass die Fördermöglichkeiten inklusiver gestaltet werden und niemand aufgrund von bürokratischen Hürden ausgeschlossen wird.

Neben diesen kurzen Beispielen gibt es noch viele weitere Verbesserungsmöglichkeiten.

Deswegen ist es wichtig, dass wir untereinander zusammenstehen und einander unterstützen.

Ganz nach dem Motto: Rising by lifting others! Die UN-Behindertenkonvention ist kein leeres Versprechen, sondern ein Wegweiser zu einer inklusiveren Gesellschaft.

Gemeinsam kämpfen wir dafür, dass alle Studierenden, unabhängig von den individuellen Herausforderungen, die gleichen Chancen auf Bildung und Teilhabe erhalten.

Vielen Dank.

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